Vollversammlung-Interssenvertreung
Markt und Politik

Rückblick auf die Vollversammlung Interessenvertretung

Am 27. November versammelten sich in Thun rund 300 Milchproduzentinnen und Milchproduzenten zur Vollversammlung Interessenvertretung, die gekoppelt mit der Regionaltagung der SMP stattfand. Diese Veranstaltung bot eine wichtige Plattform für den Dialog über zentrale Themen der Branche.

Durch die Versammlung führte Urs Jenni, der dem fünfköpfigen Ausschuss der Interessenvertretung vorsteht und die aaremilch auch im Vorstandsauschuss der Schweizer Milchproduzenten (SMP) vertritt.

Die aaremilch AG ist unter anderem für den Einzug der Milch- und Käsemarketingbeiträge auf 186 Millionen kg Industriemilch und 95 Mio. kg Käsereimilch zuständig. Die vorgestellte Rechnung mit einem kleinen Gewinn, die Verbandsbeiträge und das Budget wurden genehmigt. Auch die aaremilch-Vertreter in verschiedene Branchengremien wurden einstimmig gewählt und deren Engagement verdankt.

Der Präsident der aaremilch AG, Rudolf Bigler, berichtete über Aktuelles aus der Branchenorganisation Milch (BOM). Man habe zurzeit etwa gleich viel Milch, aber besonders in der Schokoladenindustrie, wo der Toblerone-Hersteller Mondelez auf ausländisches Milchpulver umgestellt habe, ist Druck entstanden. Darum könnten die Butterlager im Frühling so gross werden, dass der Milchpreis unter Druck käme.

Im zweiten Teil der SMP-Regionaltagung beleuchtete die Geschäftsleitung der SMP die Schwerpunktthemen der SMP. Darunter die aktuelle Situation auf dem Milchmarkt, die politischen Herausforderungen der Agrarpolitik sowie aktuelle Themen wie die Blauzungen- und Kälberimpfung. Ein spannender Einblick in das Swissmilk-Marketing zeigte auf, wohin die aktuellen Trends im Milchkonsum gehen. 

Aktuell legt die SMP sehr viel Gewicht auf die Erarbeitung der Agrarpolitik 2030+, für die die SMP klare Forderungen formuliert hat. Die zentrale Zielsetzung bleibt dabei die faire Abgeltung der Produktions- und Ernährungsleistung aus der Milch und damit ein angemessener Verdienst pro Arbeitsstunde, der momentan inakzeptabel tief liegt. Ein geeinigter Auftritt der gesamten Branche bringt die nötige Durchschlagskraft.

Die Blauzungenkrankheit wurde ebenfalls angesprochen. Einige der Referenten sprachen sich für eine Impfung aus. Der Impfstoff schützt die Tiere zwar nicht vor der Infektion, kann aber zu milderen Krankheitsverläufen führen. Eine häufige Begleiterscheinung der Krankheit sind erhöhte Zellzahlen und ein Rückgang der Milchleistung und kann zu grossen wirtschaftlichen Verlusten führen. Die Impfung ist nach heutigem Stand die beste Möglichkeit, um wirtschaftlichen Verlusten vorzubeugen. Die Entscheidung liegt jedoch beim Tierhalter.