In den warmen Sommermonaten steigt insbesondere die Gefahr hoher Keimzahlen in der Milch durch ungenügende Kühlung bei der Lagerung. Bei der aaremilch als Erstmilchkäuferin, erfolgt die Qualitätsbezahlung bei der Keimzahl aufgrund der mindestens 24 Milchprobenresultate pro Jahr und Milchproduzent gemäss Branchenregelung. Im Qualitätsreglement der aaremilch gelten folgende Anforderungen:
Nebst den monatlichen Milchprobenanalysen durch Suisselab kommt es zu Milchentsorgungen oder Beanstandungen aufgrund der Probenahmen durch die Verarbeiter. In den meisten Fällen ist die Ursache die hohe Keimzahl eines Einzelnen (Hof oder Sammelstelle). Es ist uns ein Anliegen, das zu vermeiden, weil solche Fälle immer hohen administrativen Aufwand bedeuten und für die Verursacher teuer sind.
Verarbeiter Beanstandung
Es gelten die folgenden Beanstandungsgrenzen für den Zweitmilchkauf (Verarbeiter):
> 40’000 Keime/ml = Beanstandung und Meldung an Erstmilchkäufer
> 60’000 Keime/ml = 2 Rp. Abzug je kg Milch
> 230’000 Keime/ml = Entsorgung
Handelt es sich um eine Verarbeiter Beanstandung, werden die 2 Rp. Abzug je kg Milch auf die gesamte Milchmenge des Milchsammelwagens dem Verursacher weiterverrechnet.
Dies ist auf der Milchgeldabrechnung des jeweiligen Monats als «Qualitätsabzug Verarbeiter» aufgeführt.
Entsorgungen
Bei den Entsorgungen werden einzelne Kammern des Milchsammelwagens und zum Teil ganze Fahrzeugladungen vernichtet. Die Kosten für die entsorgte Milch, die Entsorgung und die damit verbundenen Transportkosten werden dem Verursacher in Rechnung gestellt. Die Haftpflichtversicherung des Verursachers kommt ausschliesslich für den Fremdschaden auf.
Was können sie tun?
Aus den oben genannten Gründen gilt es Entsorgungen und Beanstandungen bestmöglich zu verhindern. Dies mit der Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln beim Melken und beim Lagern der Milch. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die Milchkühlanlagen zu legen.
Als kritisch ist speziell das erste Gemelk im Milchsammelbehältnis zu betrachten. Wird dieses nur ungenügend, gar nicht oder zu spät gekühlt, entstehen innerhalb von kurzer Zeit Keimzahlen im 7-stelligen Bereich. Wird diese Milch dem Sammelstellentank oder Milchsammelwagen zugeführt, ist je nach Mengenverhältnis eine Milchentsorgung vorprogrammiert. Im Hinblick auf hohe Temperaturen im Sommer können Milchkühlanlagen schnell an ihre Leistungsgrenzen stossen.
Sofortmassnahmen beim Erkennen von Kühlproblemen
Wir empfehlen beim Erkennen von Problemen mit der Tankkühlung (mit oder ohne Kombination von warmen Umgebungstemperaturen) die umgehende Meldung per Telefon an die Geschäftsstelle. Wir werden die Sachlage beurteilen und geeignete Massnahmen mit Ihnen besprechen: Tel. 032 332 89 04
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